Die chinesische Immobilenfirma Evergrande steht kurz vor der Pleite.
Evergrande ist der zweitgrößte chinesische Immobilienkonzern und zur Zeit mit ca. 300 Milliarden Euro verschuldet. Weil er seine Schulden nicht mehr bedienen kann, ist sein Aktienkurs im Dezember 2021 um 20 Prozent und damit auf ein Rekordtief gefallen. Da die Schulden zum Teil auch im Ausland anfallen, könnte ein Zahlungsausfall auch international zu heftigen Turbulenzen führen. Sie wären vergleichbar mit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman-Brothers im Septemer 2008. Damit begann seinerzeit die weltweit größte Finanzkrise seit der berühmt-berüchtigten Wirtschaftskrise von 1929.
Anders als seinerzeit die amerikanische Regierung unter Präsident Busch, welche Lehman-Brothers einfach pleite gehen ließ, handelt die chinesische Regierung mit mehr Bedacht. Zurzeit arbeitet man dort daran, die Schuldenbereinigung der Firma extrem in die Länge zu ziehen, um einen spontanen Bankrott zu vermeiden. Ferner steht eine Umstrukturierung der Kreditlasten des Unternehmens bevor. Es ist sogar denkbar, dass die chinesische Finanzaufsicht künftig selbst die Umschuldung übernimmt – das wäre allerdings ein sehr schwieriger und langwieriger Prozess.
Bei der amerikanischen Zentralbank FED überlegt man derweilen, wegen der chinesischen turbulenzen doch erst einmal Abstand von dem Plan zu nehmen, die monatlichen Anleihekäufe zur Stützung der US-Wirtschaft reduzieren. Mit den aufgekauften Anleihen pumpt die FED zurzeit jeden Monat ca. 105 Milliarden Dollar in die Wirtschaft, um diese am Laufen zu halten. Erst im November hatte sie diese Zahlungen von ursprünglich 120 Milliarden um 15 Milliarden Dollar reduziert. Weitere Reduzierungen sollten eigentlich bald folgen. Die werden jedoch angesichts der chinesischen Probleme zunächst einmal ausbleiben.
(Quellen: FAZ | Süddeutsche)