Das Original kommt aus Deutschland

Der Antisemitismus ist in Deutschland ein alter Bekannter. Da sein Vorhandensein nun augenfällig wird, versucht die Politik, ihn zu “bekämpfen”. Doch bei ihrem Versuch, Antisemitismus als einen Import von “Migrant:innen” zu labeln, stochern Bundesregierung und Opposition gleich in zweierlei Hinsicht im Nebel. Diese Annahme ist nicht nur rassistisch, sie ist auch inhaltlich falsch und relativiert die weitverbreiteten antisemitischen Denkmuster, die auch in der deutschen Mehrheitsbevölkerung existieren.

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Kleine Politische Ökonomie der Hamas

Kleine Politische Ökonomie der Hamas

Im jahr 2005 hat sich Israel aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Im Januar 2006 kam es zu Wahlen, in denen die Hamas die meisten Stimmen bekam. Die Organisation hat in den Folgejahren ihre politische Konkurrenz im Rahmen eines Bürgerkriegs ausgeschaltet. So herrscht die Hamas seit nunmehr fast 20 Jahren alleine im Gazastreifen. Zeit für einen kleinen Einblick in die Politische Ökonomie vor Ort.

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Antisemitismus und Terror

Die Eskalation in Nahost nach dem Angriff der Hamas auf Israel ist in vollem Gange. Es ist absehbar, dass die folgen der von der Hamas begangenen Pogrome die Weltpolitik für einige Zeit beschäftigen werden. In den aktuellen Auseinandersetzungen fehlt häufig der Blick für die Entstehungsgeschichte des Konfliktes. Darum holen wir in dieser Darstellung etwas weiter aus.

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Gierflation – oder Kapitalakkumulation?

In Politik und Feuilleton wird gerade viel über die Ursachen der aktuellen Teuerungswelle diskutiert. Ein Gedanke taucht immer wieder auf: wurden möglicherweise die Preise einfach nur erhöht, weil Unternehmen die Gunst der Stunde genutzt und so Preiserhöhungen durchgesetzt haben? Diesen Gedanken äußerten zunächst Isabella M. Weber und Evan Wasner in ihrem Working-Paper “Sellers’ Inflation, Profits and Conflict: Why can Large Firms Hike Prices in an Emergency?”. In jüngster Zeit wird das Thema vor allem im Umfeld des Jacobin-Magazin aufgegriffen. Wie sind diese Überlegungen einzuschätzen?

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Sozialstruktur und Lebenswirklichkeit

Der Begriff der Klasse ist derzeit in aller Munde. Doch zugleich bleibt er oft seltsam lehr und auch die linke Praxis, die sich um den Begriff herumgruppiert, bleibt nicht selten sehr abstrakt. Das ist kein Zufall. Der Klassenbegriff hat seine besten Zeiten hinter sich. Er verdankt sich der Frühgeschichte des Kapitalismus und geht auf Analogiebildungen zwischen Natur und Gesellschaft zurück. In der absolutistischen Gesellschaft schien das noch plausibel. Heute können hingegen können wir nicht mehr viel mit dem Begriff anfangen.

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Linke Fesselspiele

Die Haltung zum Ukraine-Krieg prägt die linke politische Debatte nun seit mehr als einem Jahr. Die einen halten den Krieg für eine imperialistische Konfrontation zwischen Russland und der NATO, die anderen für den Angriffskrieg einer neoautoritären, chauvinistischen Diktatur. Und viele stehen irgendwo in der Mitte zwischen den beiden Positionen. Um letztere ging es wohl, als Ingar Solty in der Jungen Welt einen vielbeachteten Text zum „linken Bellizismus“ veröffentlicht hat, der die Argumentation linker Befürwortung von Waffenlieferungen dekonstruieren will. Wir haben uns das näher angesehen.

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Klimapolitik als Konsumregulierung?

Die Klimakrise ist allumfassend und wird unser aller Leben betreffen. Doch auf welche Weise, ist noch nicht ausgemacht. Eine zentrale Frage wird sein: Werden wir es schaffen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren? Und wie können wir das schaffen? Liberale Klimaexpert:innen fordern nicht selten eine Verzichtsethik ein. Dabei wäre das gar nicht notwendig. 

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