Atomausstieg
Oberirdische Endlagerung: Mindestens so chaotisch wie die Alternativen. Bildquelle: Pixabay

5 Videos zum Atomausstieg, die sich lohnen

Können wir den Klimawandel ohne Atomenergie stoppen? | Dinge erklärt – Kurzgesagt

In diesem über eine Million mal aufgerufenen Video aus der Reihe Dinge erklärt – Kurzgesagt des Funk-Netzwerks von ARD und ZDF werden die Probleme, die in den anderen Clips bereits am Rande eine Rolle spielen, ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Das hilft uns, die Fehler und Probleme besser zu verstehen, die mit der Propaganda gegen den Atomausstieg einhergehen.

Die kapitalistische Wirtschaft wird in diesem Clip so dargestellt, als ginge es um die Herstellung von nützlichen Gebrauchsgegenständen für die Menschen. Die brauchen Heizung, Transportmittel und etwas zu essen, weshalb hier und da Energie benötigt wird. Das stete Wachstum der benötigten Energiemenge wird dann auf zunehmenden Wohlstand und das Wachstum der Weltbevölkerung zurückgeführt.

Das sieht dann ein wenig so aus, als ließe sich dagegen nichts ausrichten.

Das wird nicht zuletzt deutlich, wenn die Macher*innen des Videos auf den sog. Rebound-Effekt zu sprechen kommen: Obwohl die Energienutzung immer effizienter vor sich geht, steigt die Nutzung der dreckigen Energie aus Kohle, Öl und Gas immer mehr an. Das liegt dann angeblich am Ausstieg aus der Atomenergie.

Damit die Rechnung aufgehen kann, muss in dem Clip freilich die mit dem Wirtschaftswachstum steigende Energiemenge verschwiegen werden. Wir produzieren einfach zu viel Quatsch. Aber um da nicht drüber reden zu müssen, wird lieber der Ausbau der Kernenergie propagiert. Im Video wird hingegen der wachsende Strombedarf durch die E-Mobilität zwar erwähnt, aber die Frage, warum die überhaupt notwendig wird (warum es also immer mehr Autos braucht) völlig ausbeblendet.

Damit ist die Vielzahl der präsentierten Zahlen zwar sehr eindrucksvoll, aber letztlich doch auch sehr nichtssagend. Sie stürzt sich auf naturwissenschaftlich-technische Größen. Und abstrahiert (mal wieder) von der Gesellschaft, in der diese angewandt und mit deren Funktionsmechanismen sie zusammenhängen. Was zudem verschwiegen wird, ist die ungeklärte Zukunft des bei der Produktion abfallenden Giftmülls. Dazu kommen wir dann im fünften hier vorgestellten Video.

Insofern können wir dieses Video umstandslos unter der Rubrik Propaganda parken. Es ist allerdings sehr gut gemachte Propaganda und schließlich ist es auch wichtig zu wissen, mit welchen Argumenten (und mit welchen Auslassungen) die herrschenden Verhältnisse verteidigt werden sollen. Ein Großteil der relevanten Gegenargumente zu der hier präsentierten Darstellung findet sich zudem im folgenden Clip. Oder in diesem Beitrag auf unserer Seite.

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